Freitag, 25. März 2011

Good Practices zur Ausgestaltung der IT-Governance in der Verwaltung - Vorschlag

Wenn man sich die Studie der ISPRAT vollständig durchliest, denke ich, dass die formulierten Good Practices zur Ausgestaltung der IT-Governance in der Verwaltung im Großen und Ganzen richtig und treffend sind (siehe auch hier)

Etwas kritischer sehe ich aber die beschriebene Kompetenzverteilung im Bereich der Anwendungen sowie die Rolle der Shared Service Center. 

In Ziffer 5 wird vorgeschlagen, die Anwendungsentwicklung in den Bereich der Shared Service Center zu verlagern, da auf diese Weise "Größen- und Skaleneffekte" erzielbar seien. Gleichzeitig soll die Kontrolle der Fachanwendungen in den Ressorts verbleiben (Ziffer 6).

In der von mir beobachteten Praxis führen solche Formulierungen regelmäßig zu Problemen: Während für standardisierbare Querschnittsanwendungen durchaus die angesprochenen Skaleneffekte auftreten können, habe ich dies mit echten Fachanwendungen selten beobachtet. Vielmehr hat die dann zu bildende Schnittstelle zwischen IT- und Fachkompetenzen den möglichen Effizienzgewinn mehr als aufgezehrt. 

Mein Vorschlag wäre an diesem Punkt folgende Formulierung:

Infrastruktur- und Betriebsleistungen (Serverbetrieb, Netzbetrieb usw.) sind wo immer möglich zu standardisieren. Es wird jeweils geprüft, ob diese Standardleistungen durch staatliche oder private  Shared Servcie Center erbracht werden. Dies gilt auch für standardisierbare Querschnittsanwendungen. Der Betrieb von Fachanwendungen verbleibt in den Ressorts - unter verpflichtender Nutzung der von den Shared Service Centern bereitgestellten Standardservicekomponenten.  

Voraussetzung hierfür ist ein durchdachtes und akzeptiertes Servicekonzept im Rahmen eines funktionierenden IT-Servicemanagement.

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